Via Egnatia: Fallstudie zum Autobahnbau in Griechenland (2002) |
Auftraggeber: |
Eigenforschung |
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Die Via Egnatia im Norden Griechenlands ist eines der bedeutendsten Einzelprojekte der von der Europäischen Kommission geförderten sog. Trans-Europäischen Verkehrsnetze (TETN). Die 680 km lange Autobahn verbindet die Adriatische Küste im Nordwesten mit dem äußersten Nordosten des Landes, und soll nach ihrer Fertigstellung nicht nur das Rückgrad des gesamten Verkehres im Norden Griechenlands darstellen, sondern darüber hinaus als großräumige Achse im südöstlichen Teil Europas zwischen der Türkei und Italien fungieren, und somit einen Beitrag zum Abbau räumlicher Disparitäten in Europa leisten. Die Fallstudie untersucht die Auswirkungen der Autobahn mit Hilfe eines dreistufigen Ansatzes: Zunächst werden mögliche Reisezeitgewinne ermittelt. Darauf aufbauend betrachtet die Studie die Veränderungen der regionalen und großräumigen potentiellen Erreichbarkeit als ein Maß für das ökonomische Potential von Regionen. Schließlich werden mit Hilfe eines Modells zur Prognose der regionalen Wirtschaftsentwicklung, dass im Rahmen des SASI-Projektes entwickelt wurde, mögliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung in Griechenland prognostiziert. Die Studie zeigt, dass der Autobahnbau für einige Regionen im Norden Griechenlands zwar deutliche Reisezeitgewinnen ermöglicht, die auch positive Auswirkungen auf die Erreichbarkeit haben, dass die Effekte auf die regionale Wirtschaft jedoch als eher gering einzuschätzen sind. Ein wirkungsvoller Abbau großräumiger Disparitäten ist nicht anzunehmen. Neben den inhaltlichen Zielen ist es ein Anliegen der Studie gewesen, ein dreistufiges hierarchisches Evaluierungskonzept zu entwickeln und zu erproben. Es hat sich gezeigt, dass ein solcher Ansatz zur Untersuchung von Verkehrsprojekten eine differenzierte Darstellung der Auswirkungen neuer Verkehrsinfrastrukturen erlaubt. Prinzipiell bietet sich die vorgeschlagene dreistufige Analyse komplementär oder als Vorarbeit für standardmäßig durchzuführende Kosten-Nutzen-Analysen an.
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